Wohnung trotz negativer Schufa-Einträge finden

Die Wohnungssuche kann eine Herausforderung sein, besonders wenn Sie einen negativen Schufa-Eintrag haben. Ein negativer Eintrag in der Schufa kann verschiedene Gründe haben, wie verspätete Zahlungen oder finanzielle Schwierigkeiten in der Vergangenheit. Dies kann potenzielle Vermieter abschrecken, aber es gibt Wege, wie Sie trotzdem eine Wohnung finden können.

Was beeinflusst den eigenen Schufa-Eintrag negativ?

Ein negativer Schufa-Eintrag kann durch mehrere Ursachen entstehen. Zu den Hauptgründen zählt der Zahlungsverzug oder -ausfall, der auftritt, wenn Rechnungen, Kredite oder Raten nicht fristgerecht beglichen werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Kredit- oder Darlehensausfall, wenn also Kredite oder Darlehen nicht zurückgezahlt werden. Ebenso schwerwiegend ist die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, die früher als Offenbarungseid bekannt war, und die bei Zahlungsunfähigkeit erforderlich sein kann.

Auch die Kontokündigung durch eine Bank aufgrund von Schulden oder überzogenen Konten führt zu einem negativen Eintrag. Nicht zu vergessen sind Insolvenzverfahren, deren Eröffnung sich ebenfalls negativ auswirkt. Zudem werden unbezahlte Mahnungen, die zu Vollstreckungsbescheiden führen, in der Schufa-Akte vermerkt. Diese Einträge verbleiben in der Regel für einige Jahre in der Schufa-Akte. So können sie die Kreditwürdigkeit einer Person erheblich beeinträchtigen.

Wie lange ein negativer Schufa-Eintrag bestehen? In der Regel bis zur vollständigen Begleichung der Forderungen. Danach werden die Einträge noch drei Jahre lang gespeichert, jedoch zeitgleich als "negativ gespeichert". Die Löschung erfolgt zum Ende des dritten Jahres nach dem Jahr der Erledigung. Auch Einträge durch Insolvenzverfahren werden drei Jahre nach Abschluss des Verfahrens entfernt. Einzig Informationen über Anfragen verhalten sich anders: Kredit- und Kontoanfragen bleiben gewöhnlich nur ein Jahr gespeichert.

Worauf achten Vermieter bei Schufa-Einträgen?

Vermieter achten bei Schufa-Einträgen besonders auf Anzeichen, die auf die Zahlungsfähigkeit und -zuverlässigkeit eines potenziellen Mieters hinweisen. Folgende Aspekte sind dabei von besonderer Bedeutung:

  1. Negative Einträge: Vermieter achten darauf, ob es negative Schufa-Einträge gibt. Etwa durch unbezahlte Rechnungen, Kreditverzug, eidesstattliche Versicherungen, Kontokündigungen durch Banken, Vollstreckungsbescheide oder laufende Insolvenzverfahren. Diese Einträge deuten auf finanzielle Schwierigkeiten oder eine schlechte Zahlungsmoral hin.
  2. Art und Schwere der Einträge: Nicht alle negativen Einträge werden gleich bewertet. Ein einmaliger Zahlungsverzug kann weniger schwerwiegend sein als eine eidesstattliche Versicherung oder ein Insolvenzverfahren. Vermieter bewerten die Einträge im Kontext ihrer Schwere und Aktualität.
  3. Erledigte Einträge: Vermieter können auch sehen, ob negative Einträge als „erledigt“ markiert sind. Ein erledigter Eintrag deutet darauf hin, dass der Mieter die offene Forderung beglichen hat, was positiv interpretiert werden kann.
  4. Häufigkeit und Aktualität der Einträge: Mehrere negative Einträge oder aktuelle Einträge können als Warnsignal gesehen werden. Ein alter, isolierter negativer Eintrag wird möglicherweise weniger streng bewertet.
  5. Bonitätsscore: Der Schufa-Score gibt eine Prognose über die Kreditwürdigkeit einer Person. Ein niedriger Score kann für Vermieter ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko sein.
  6. Anzahl der Kreditanfragen: Eine hohe Anzahl an Kreditanfragen kann darauf hindeuten, dass der potenzielle Mieter finanziell über seine Verhältnisse lebt.

Es ist wichtig zu betonen, dass Vermieter die Schufa-Informationen im Gesamtkontext der Bewerbung betrachten. Ein negatives Merkmal in der Schufa-Auskunft ist nicht immer ein Ausschlusskriterium für eine Vermietung. Besonders dann nicht, wenn es plausible Erklärungen gibt oder der Eintrag bereits erledigt ist.

Eine Wohnung ohne positiven Schufa-Eintrag finden - so geht’s!

Offenheit und Direktheit können einen großen Unterschied machen. Seien Sie als Wohnungssuchender gegenüber potenziellen Vermietern offen bezüglich Ihres Schufa-Eintrags. Erklären Sie die Umstände und zeigen Sie, dass Sie jetzt finanziell zuverlässig sind. Verschiedene Argumente können Sie dabei nutzen, um Ihren Standpunkt zu stärken. Haben Sie etwa Freunde oder Familie, die bereit sind, für Sie zu bürgen? Vermieter fühlen sich mit einer Bürgschaft deutlich sicherer.

Eine weitere Möglichkeit ist es, dem Vermieter zuvorzukommen und freiwillig die Zahlung einer höheren Kaution anzubieten. Durch die Eigeninitiative und die stärkere finanzielle Sicherheit, können eventuelle Schufa-Einträge in den Hintergrund geraten. Weitere mögliche Schritte, die den Vermietern ein besseres Gefühl geben, sind:

  • Suchen Sie den direkten Kontakt: Persönliche Gespräche können überzeugender sein als reiner Online-Kontakt. Kontaktieren Sie die Vermieter deshalb lieber auf einem persönlichen Weg.
  • Nutzen Sie professionelle Hilfe: Überlegen Sie, ob Sie einen Makler einschalten. Diese haben oft Erfahrung mit schwierigen Fällen und können passende Wohnungen vorschlagen.
  • Sehen Sie sich in weniger nachgefragten Gebieten um: In Gegenden mit weniger Wohnungsnachfrage sind Vermieter oft bereit, Kompromisse einzugehen.

Das Fazit: Ein negativer Schufa-Eintrag bedeutet nicht das Ende Ihrer Wohnungssuche. Mit Offenheit, der richtigen Strategie und Geduld finden Sie eine Wohnung, die zu Ihnen passt. Denken Sie daran, dass Ihre finanzielle Situation nicht Ihre gesamte Person definiert. Es gibt immer Wege, die Schwierigkeiten zu überwinden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Wohnungsuche mit negativer Schufa

Kann ich trotz negativem Schufa-Eintrag eine Wohnung mieten? Ja, es ist definitiv möglich, aber es kann schwieriger sein. Viele Vermieter führen eine Schufa-Abfrage durch, um die Kreditwürdigkeit von Mietinteressenten zu überprüfen.

Welche Alternativen gibt es zur positiven Schufa-Auskunft? Sie können andere Nachweise Ihrer finanziellen Zuverlässigkeit vorlegen, wie Gehaltsabrechnungen, Bürgschaften oder ein positives Zeugnis des vorherigen Vermieters. Mit solchen Nachweisen können Sie den Zuspruch für eine Wohnung trotz negativer Schufa bekommen.

Wie kann ich meinen Schufa-Eintrag verbessern? Regelmäßiges Begleichen von Rechnungen und Abbau bestehender Schulden können Ihren Schufa-Score verbessern. Überprüfen Sie auch Ihren Schufa-Eintrag auf Fehler und lassen Sie diese gegebenenfalls korrigieren.

(Aktualisiert: Dezember 2023)


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